Demonstration: Solidarität mit der Jüdischen Gemeinde – gegen jeden Antisemitismus

Aufruf zur Demonstration | Sonntag, 07.04.2024, 13 Uhr | Julius-Mosen-Platz

Am Freitag wurde am helllichten Tag mitten in Oldenburg ein Brandanschlag auf die Synagoge in der Leo-Trepp-Straße verübt. Glücklicherweise konnten die Hausmeister eines benachbarten Kulturzentrums durch schnelles Handeln eine Ausbreitung des Feuers verhindern. Wir sind entsetzt und wütend über diesen antisemitischen Anschlag und es erschüttert uns zutiefst, dass die Jüdische Gemeinde wenige Stunden später den Schabbatgottesdienst unter diesen schrecklichen Bedingungen begehen musste.

Ein solcher Angriff auf das jüdische Leben in Oldenburg darf auf keinen Fall hingenommen werden! Deshalb rufen wir für Sonntag 13 Uhr zu einer Demonstration auf: in Solidarität mit der Jüdischen Gemeinde zu Oldenburg und gegen jeden Antisemitismus.

Der Anschlag ist trauriger, beschämender und erzürnender Höhepunkt eines sich seit Monaten verschlimmernden antisemitischen Klimas in Oldenburg. Seit dem antisemitischen Pogrom der Hamas am 07.10.2023 und dem Beginn des israelischen Militäreinsatzes zur Selbstverteidigung haben Angriffe auf Jüdinnen und Juden weltweit in erschreckendem Ausmaß zugenommen.

Auch in Oldenburg fühlen sich linke, islamistische und rechte Antisemit*innen bestärkt, ihren Antisemitismus insbesondere in Form des Hasses auf den jüdischen Staat auszuagieren: In den letzten Monaten gab es hier mehrere Vorfälle von Beleidigungen, Bedrohungen und sogar körperlichen Angriffen durch Antisemit*innen. In Veranstaltungen, auf Demonstrationen und mit unzähligen Flyern, Aufklebern sowie Schmierereien in der ganzen Stadt wird ungehindert Hass auf Israel geschürt, seine Vernichtung gefordert und sich dabei der Sprache des tradierten Antisemitismus bedient.
Des Weiteren findet an diesem Wochenende der antisemitische Al Quds Tag statt. Diesen nehmen Anhänger*innen des islamistischen iranischen Regimes zum Anlass, ihren Vernichtungswunsch gegen Israel sowie Jüdinnen und Juden weltweit auch in Deutschland auf die Straße zu tragen.

Der Brandanschlag auf die Synagoge stellt eine neue und seit 1945 in Oldenburg nicht dagewesene Dimension antisemitischer Gewalt dar. Sie entsteht jedoch nicht aus dem Nichts heraus, sondern hat einen gesellschaftlichen Nährboden. Deshalb darf die Bekämpfung des Antisemitismus nicht erst dort anfangen, wo er bereits in die ihm schon immer innewohnende offene Gewalt und die Umsetzung des Vernichtungsdrangs in die Tat umgeschlagen ist. 

Angriffe auf Jüdinnen und Juden sowie das jüdische Leben insgesamt sind keine Einzelfälle. Egal in welcher Erscheinungsform der Antisemitismus auftritt, eines ist gewiss: Am Ende sind immer Jüdinnen und Juden gemeint, und sie sind es auch, die er trifft. Das führt der Anschlag auf die Synagoge erneut mit erdrückender Gewissheit vor Augen.

Die Hintergründe des Brandanschlags müssen schnellstmöglich aufgeklärt und Täter*innen gefasst werden! Es ist unbedingt notwendig, dass die Stadt Oldenburg und die Zivilgesellschaft nun an der Seite der Jüdischen Gemeinde steht und alles unternimmt, um Jüdinnen und Juden in Oldenburg ein sicheres Leben zu ermöglichen.

Gegen jeden Antisemitismus und Antizionismus!
Solidarität mit Jüdinnen und Juden!

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