Antisemitische Schmierereien auf Denkmal an deportierte Juden*Jüdinnen in Oldenburg

Vermutlich am Morgen/Vormittag des 27.07.2021 wurden auf der Erinnerungstafel an die deportierten Juden*Jüdinnen Oldenburgs in der Peterstraße die Parolen „Amalek kommt“ und „Jawe=Satan“ mit weißer Sprühfarbe gesprüht.

Die Stadt hat die Erinnerungstafel bereits abgedeckt und die Parolen sollen baldmöglichst entfernt werden.

„Amalek“ ist eine antisemitische Chiffre, die sich auf die alttestamentarischen Amalekiter bezieht, welche als Todfeinde Israels beschrieben werden. Auch in der Neonazi-Szene wird der Begriff vielfach genutzt. „Amalek kommt“ kann also als klar als Vernichtungsdrohung gegenüber Juden*Jüdinnen verstanden werden.
„Jawe=Satan“ folgt der antisemitischen Erzählung, die Juden*Jüdinnen würden den Teufel anbeten.
Die Graffiti verhöhnen auf abscheuliche Weise die Opfer der Shoah, drohen Juden*Jüdinnen mit Vernichtung und dämonisieren sie als Anbeter*innen Satans.

In den letzten Wochen und Monaten häufen sich antisemitische Graffitis, Transparente und Aufkleber in Oldenburg.
Erst im Mai kam es außerdem zu einer antisemitischen Demonstration mit Beteiligung von Sympathisant*innen der Grauen Wölfe. Das Bündnis berichtet in einem ausführlichen Artikel darüber.
Die Beschädigung eines Denkmals an die Opfer des Holocaust stellt jedoch ein neues, besorgniserregenderes Niveau des antisemitischen Hasses dar.

Wir solidarisieren uns mit der jüdischen Gemeinde in Oldenburg und hoffen auf eine schnelle Aufklärung des Vorfalls, sowie die schnellstmögliche Widerherstellung des Denkmals.

Solltet ihr antisemitische Vorfälle beobachten oder entsprechende Propaganda entdecken, meldet diese bei der Recherche- und Informationsstelle RIAS.

Wichtiger Nachtrag: Heute, am 28.07.2021, findet um 18 Uhr eine Mahnwache mit verschiedenen Redebeiträgen am Denkmal statt.